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Fronleichnam 2022 feierten die Mömlinger Gläubigen mit ihrem ehemaligen Pfarrer Karl Schüssler.

Zur Begrüßung sagte er: „Heute fühle ich mich mal wieder ein Stück daheim. Die Corpus-Domini-Kirche hat heute Namenstag: Leib des Herrn. Liebe Mitglieder am Leib Christi, in einer Zeit, wo viele Menschen meinen, wir Katholiken sollten uns verstecken, angesichts der vielen unschönen Vorkommnisse in der Kirche, da haben sie vielleicht ein bisschen Recht. Aber unseren Gott, der zu den Leidenden und Sündern steht, den sollten wir nicht verstecken. Den tragen wir als Hoffnung hinaus auf unsere Straßen, denn nicht umsonst ist die Monstranz in Form einer Sonne gearbeitet: Jesus ist unser Licht. Und wenn wir heute das Kirchenpatrozinium feiern, Corpus Domini – Leib des Herrn, soll uns bewusst sein, dass wir Teil dieses Leibes sind“.

Im Grundstein der Kirche, an dem wir am Eingang vorbeigehen, steht: „DE MORTE AD VITAM“ – vom Tod zum Leben. „Hier in Mömlingen gibt es Menschen, die sich von Jesus sammeln lassen zu einem spürbaren Leib, in dem auch im Jahr 2022 Wunder und Zeichen geschehen können, die unserem Heil, die unserer Heilung dienen. Ich habe das selbst seinerzeit im Krankenhaus erlebt. Ich hängte mich in das Netz der vielen, die für mich gebetet haben und habe erfahren: ich wurde gehalten“, so der Geistliche. Das Glaubensbekenntnis wurde heute nicht gebetet. „Heute stimmen wir mit den Füßen ab, wenn wir Jesus durch unsere Straßen tragen“, sagte Schüssler.

Am Ende des Gottesdienstes setzte sich die Prozession mit Begleitung des Musikvereins, abgesichert durch die Feuerwehr, in Bewegung. An der ersten Station, der von Familie Seibert gestaltet wurde, wurde besonders der älteren Generation gedacht. An der zweiten Station, der vom Frauenbund aufgebaut war, standen die erwachsenen Menschen im Fokus der Gebete. Am dritten Altar auf dem Dorfplatz, der von der KJG arrangiert war, standen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt der Betrachtungen. Alle Gebete und Fürbitten, auch unterwegs, vorgetragen von Ruth Zieres und Werner Schmitt, waren ansprechend und zeitgemäß und erhielten durch Kommentare von Pfarrer Schüssler eine persönliche Note. Zum Abschluß mit eucharistischem Segen zogen alle in die Kirche. Hier erklärte Pfarrer Schüssler den anwesenden Kommunionkindern, warum er ein Velum über der Schulter trägt, wenn er die Monstranz mit dem Allerheiligsten berührt und damit segnet. Das Velum ist ein „Schleier“, der darauf hinweist, dass die Eucharistie ein Geheimnis ist.

Diakon Thomas Seibert wünschte sich am Ende der Prozession, dass bei allen, die mitgegangen sind, „etwas geblieben ist“. Er dankte allen die mitgeholfen haben, Gott durch unseren Ort zu tragen. Bei den Kindern, die Blumen gestreut haben, denen, die die Altäre aufgebaut und die Straßen geschmückt haben, dem Musikverein, den Himmel- und Kerzenträgern, der Feuerwehr, den Fahnenabordnungen, den Ministranten, den Vorbetern und besonders Pfarrer Schüssler, der mit seiner einfühlenden Art das Fronleichnamsfest zu einem besonderen Erlebnis machte. Nachdem Musikverein, Orgel und Gläubige mit einem Marienlied den Gottesdienst beendet hatten, setzte spontaner Beifall ein als Dank für diesen bewegenden Gottesdienst.

F. Frank

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