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Das Team Tansania der KjG – mit Robert Faust, Iris Giegerich und Horst Markert - haben dies zum Thema für den Gottesdienst gemacht.

Pfarrer Haas leitete den Gottesdienst und „Lyra Musica“ aus Eisenbach machte durch ihre Auswahl der Lieder und den Gesang, den Gottesdienst zu einer „runden Sache“.

 Das Wort aus dem Galaterbrief „Lasst uns nicht müde werden....“ steht über dem Sonntag der Weltmission.

In Nigeria und in Senegal setzen sich Christen und Muslime gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden ein.

Die Kirche ist ein Haus mit offenen Türen. Sie stellt sich in den Dienst einer weltweiten Geschwisterlichkeit, um Hass und Spaltung zu überwinden. 

In einem Predigtspiel unterhielten sich Iris und Horst über die Situation in Nigeria, von der Iris gerade in der Zeitung gelesen hat und Robert ergänzte mit dem vielfältigen Engagement im Eine-Welt-Laden der KjG. 

Iris: Es ging um gewaltsame Übergriffe zw. verschiedenen Volksgruppen, vor allem zw. Christen und Muslimen. und dass manchmal sogar ganze Schulklassen entführt werden.

Horst: Situationen, die wir uns gar nicht vorstellen können. Denn wir wissen viel zu wenig wie es dazu gekommen ist.

Iris: Es ist doch wohl egal wie verfahren eine Situation ist! Es ist niemals in Ordnung, wenn Menschen andere Menschen erschießen, Kinder entführen, Häuser anzünden und Felder verwüsten.

Horst: Stimmt, da wird die absolute Grenze der Menschlichkeit überschritten.

Gewalt zeigt immer, dass die Leute nicht mehr miteinander reden konnten und nur noch Gewalt und Hass da waren.

Das gibt es bei uns auch, dass sich einzelne nur noch anbrüllen, oder gar nicht mehr miteinander reden.

Iris: Ja, einzelne meinen das Recht zu haben , sagen zu dürfen, wer oder was besser ist, wer mehr verdient, wer bessere Bildung bekommt. Das alles ist so ungerecht. Jeder sollte das Recht haben chancengleich in unserer Gesellschaft zu leben.

Horst: Ja, das müssen wir unbedingt hinbekommen. Wir sind auf einem guten Weg. Klimademos, Upcycling, der faire - regionale Handel, sensibel sein für Ungerechtigkeit und Ausschluss sind doch gute Beispiele dafür.

Iris: Ich habe von einer Initiative gelesen, die in Nigeria etwas ändern will. SELL heißt diese Gruppe.

S E L L bedeutet „SHARING EDUCATION AND LERNING FOR LIFE“.

Junge Menschen werden dort zu Botschafterinnen und Botschaftern ausgebildet. Diese Gruppe ist in Zentralnigeria und arbeitet an mehreren Orten.

Sie haben den Traum einer einenden und toleranten Welt, obwohl sie wissen, dass es ein großer Traum ist. Aber sie sagen: „Eine Kerze zu entzünden ist besser, als über die Dunkelheit zu schimpfen.“

Horst: Das ist ein guter Satz! Wie machen die das?

Iris: In der Zeitung steht: Es gibt sechs Auszubildende und über 500 ehrenamtliche Mitarbeiter (als positives Symbol entzündet Robert 2 Kerzen und stellt sie auf den Altar). Sie treffen sich in Gruppen und sprechen über ihren Glauben bei den Muslimen und Christen. Sie überlegen was sie vereint. Sie nehmen sich Zeit um auf die verschiedenen Traditionen aufmerksam zu machen. Dieses Selbstbewusstsein und die Toleranz, welche sie in den Kursen gemeinsam finden, ist Basis ihrer Arbeit. Sie entdecken im Programm ihre Talente und erlernen Fähigkeiten. So werden sie als christliche und muslimische Jugendliche zu „Botschafterinnen und Botschafter der Veränderung“ und bringen ein Stück mehr Frieden und Gerechtigkeit ins Land.

Die Gruppe SELL ist für mich eine große Hoffnung. Alle auf der ganzen Welt und nicht nur Nigeria sollten an einer besseren Welt arbeiten und dabei die Hoffnung nie aufgeben.

Robert: Das tun wir konkret hier in Mömlingen. Vor 30 Jahren hat eine handvoll KjG-Gruppenleiter, unterstützt von Pfarrer Schüssler, Diakon Kömm und dem Frauenbund, nicht nur über den ausbeuterischen Welthandel gejammert, sondern einen Eine-Welt-Laden eröffnet. (Es wird wieder eine Kerze entzündet)

Heute engagieren sich über 60 ehrenamtliche MitarbeiterInnen in diesem Fachgeschäft des fairen Handels, das Einkaufsteam sorgt für den Nachschub der Waren und die Dekorateurinnen gestalten Schaufenster und Laden immer wieder ansprechend. Damit konnten sie nicht nur viele Mömlinger BürgerInnen, Betriebe und Vereine begeistern, sondern auch die Gemeine Mömlingen, die vor fast 7 Jahren als 1. Fairtrade-Gemeinde am Bayerischen Untermain ausgezeichnet wurde sowie unsere Fairtrade-Schule und die beiden fairenKiTas. Seit 4 Jahren ist der Laden auch als Eine-Welt-Bildungsstation anerkannt und bemüht sich um eine nachhaltige Bildung in unserer Region. (Es werden nochmals 3 Kerzen entzündet)

Iris: Das macht Mut! 

Pfr. Haas: Wir haben einen Auftrag, wir dürfen unmöglich schweigen. Wir sollen hinsehen. Wir müssen aus dem Krisenmodus herauskommen.

Wir dürfen nicht auf Politik und Wirtschaft bauen, sondern die Veränderung selbst in die Hand nehmen.

Gott liebt uns – er ist der Grund zur Hoffnung – er tritt mit uns in Beziehung – er macht uns bereit, für ihn zu handeln.

Die Kirche – wir – haben einen missionarischen Auftrag.

Lasst uns darin nicht nachlassen, wir werden ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Deshalb lasst uns, solange wir Zeit haben, allen Menschen Gutes tun. Macht dies zum Maßstab für euer Leben.

R.Zieres

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