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vom "HOSANNA" zum "ANS KREUZ MIT IHM" –

Palmsonntag – Gründonnerstag – Karfreitag  

In Mömlingen starten wir in diesen Tag mit einer feierlichen Prozession! 

Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene,

heute machen wir uns mit Jesus auf den Weg. Auf seinen Weg zu unserer Erlösung. Wir stellen uns vor, wie es wäre, wenn Jesus auf dem Esel sitzend, durch unsere Straßen hinein nach Jerusalem reitet. Es ist ein triumphaler Empfang mit „Hoch soll er leben“, der nur ein paar Tage später in „Bringt ihn um“ umschlägt. Und wir gehen mit. Wir begleiten Jesus beim jubelnden Einzug und der anschließenden Passion und seinem Tod. Um dann mit Jesus an Ostern nach dem Tod aufzuerstehen, zu einem neuen und ewigen Leben.

Lasst uns mit Jesus Christus den Weg vom Tod zum Leben gehen. Denn Jesus begleitet uns durch alle Höhen und Tiefen unseres Lebens. Er ist immer bei uns. Er weicht uns nicht von der Seite. Er steht immer zu uns. Feierlich begleitet von den Musikanten machen wir uns mit dem Esel und unseren gesegneten Palmzweigen auf den Weg, von der Josefs-Kapelle bis zur Kirche.

Im Evangelium hören wir nochmal, was sich damals beim Einzug von Jesus in Jerusalem zutrug.

Wie schnell sich das Blatt wenden kann, vom „Hosanna“ bis zum „Ans Kreuz mit ihm“, erleben wir während der Karwoche ganz drastisch.

Unser Diakon verdeutlicht das, so wie es auch Jesus tun würde, mit einem Gleichnis: 

Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene,

sie können sich bestimmt noch daran erinnern, als wir uns im letzten Jahr in Deutschland auf die Fußballweltmeisterschaft in Russland vorgefreut haben. Titelverteidigung hieß das Ziel und mit Fahnen und einem Meer von Schwarz/Rot/Gold haben wir unsere Häuser und Autos verziert. Doch dann, nach dem ersten Gruppenspiel, der erste Dämpfer in der Euphorie und nach dem Ausscheiden in der Vorrunde Ernüchterung und Enttäuschung. Ab dekorieren war angesagt. Und, obwohl danach eine Erneuerung versprochen wurde, bleibt eigentlich alles beim Alten. Abstieg aus der Nationalliga, ein knapper Last-Minute Sieg in der Fußball-EM-Qualifikation, und außer dem nicht gerade schönen Austausch einiger Spieler ist nichts Großes passiert.

Könnte man diese Situation nicht auch ein bisschen auf das übertragen, was wir heute nachfeiern? Da ist Jesus Christus, der Mann auf den alle setzen, der bejubelt wird. Ihm leiht man sogar einen Esel aus, obwohl man ihn gar nicht persönlich kennt. Die Erwartungen sind hoch, aber im Gegensatz zu den Zielen der Menschen, der weltlichen Macht, will Jesus das Reich Gottes für alle sichtbar öffnen. Und seine vermeintliche Niederlage, sein Tod am Kreuz wird durch die Auferstehung der Sieg für uns alle. Mit der Auferstehung beginnt wirklich etwas ganz Neues. Etwas vorher nie Dagewesenes beginnt, zum Wohl und zur Freude für alle.

Amen. 

Das Vorbereitungsteam für diesen Familiengottesdienst konnte mit verschiedenen Symbolen das ganze Geschehen verdeutlichen, z.B:

Eine Krone als Symbol für Jesus.

Darauf sind einige Bilder die beschreiben, welcher Art König Jesus sein wollte. Das war nicht immer genau das, was sich die Menschen damals von Jesus erhofften. In Jerusalem wurde Jesus mit verschiedenen Erwartungen zugejubelt. Viele wollten in ihm den Anführer sehen, der sie von den Römern befreit und mit Gewalt für sie kämpft. Sie steigerten sich in eine Euphorie hinein wie heute einige Fans von Fußballern oder von Musikstars. Solch fanatische Begeisterung kann bei den zwangsläufig folgenden Enttäuschungen umschlagen, in gegenteilige Gefühle, in Wut oder in Hass-Mails. Diesen Stimmungswandel hat auch Jesus erlebt.

Auf unserer Krone ist ein Herz, das steht für Jesus als König der Nächstenliebe und der Gewaltlosigkeit. Es steht für Gottes Liebe und Barmherzigkeit. 

Rotes Prunkgewand zur Verspottung.

Leute schrein: Weg mit ihm; lass den Barabbas frei! und Kreuzige ihn, kreuzige ihn!

Holzkreuz tragen, Nägel werden ins Holz geschlagen.

Würfelbecher, denn sie losten um sein Gewand.

Schild ans Kreuz hängen “INRI“, das ist der König der Juden.

Menschen sind so schnell von Jemanden begeistert, doch funktioniert/tickt dieser nicht wie erwartet, lassen sie ihn fallen. Sie lassen sich schnell aufwiegeln, ohne die Situation richtig einschätzen zu können.

GRÜNDONNERSTAG

Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern: diese drei Tage bilden als österliches Triduum den Höhepunkt des Kirchenjahres.

Mit dem Gründonnerstag beginnen die drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Das heißt, an diesem Abend beginnt der Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen. Er geht weiter mit dem Karfreitag und endet erst in der Osternacht mit dem Segen.

Die Kirche, auch wir Vorort in Mömlingen, gedenken besonders des letzten ABENDMAHLS, das Jesus mit seinen Jüngern hielt, sowie die Fußwaschung.

Ein Brauch aus dem Mittelalter erklärt den Namen „Gründonnerstag“ so: Die öffentlichen Sünder, die wegen ihrer Schuld vom Heiligen Mahl ausgeschlossen waren, erhielten an diesem Tag einen grünen Zweig. Er war Zeichen, dass man wieder zum Lebensbaum Christi gehörte. Man durfte wieder an der Mahlgemeinschaft teilnehmen.

Das Eigentliche:

Jesus nahm 1 Tag vor seinem Tod BROT und WEIN, als Zeichen für seine bleibende Gegenwart. Die sogar ohne Glauben an Gott, Tod und Auferstehung darstellen. Denn Brot besteht aus gemahlenen, zerriebenen Körnern. Getötete Körner!

Man kann Säcke voll Mehl aufs Feld streuen, doch da wächst nichts mehr hervor. Aber, gibt man etwas Wasser dazu, wird daraus ein neues Lebensmittel: „BROT“.   Im Brot ist Tod und Auferstehung gegenwärtig. Auch ohne Gott!

Ebenso ist es mit dem Wein. Aus gepressten Trauben wird ein neues Lebensmittel. Das ist Tod und Auferstehung, schon in der Natur durch die menschliche Arbeit. Diese Beiden, aus dem Tod verwandelten neuen Leben, BROT + WEIN, nimmt Jesus als Zeichen seiner Wandlung, SEINES TODES UND SEINER AUFERSTEHUNG. Und er verspricht: „Das ist mein Leib, das ist mein Blut“. Er verspricht uns, durch den Glauben an seine Auferstehung aus dem Tod, dass wir ihn mit diesen Gaben in uns aufnehmen. Seinen Geist, seine ganze Lebensgeschichte und Hoffnung, die er darin zusammenfasst. So werden aus dem einen Leib + Blut Christi, „wir Christen immer mehr zum Leib Christi“. Wir nehmen ihn in uns auf und werden eins mit ihm.“

Das gibt uns seine Lebenskraft, ähnlich dem täglichen Brot, das sättigt und uns stärkt. In unserer Kirche glauben wir daran, dass Christus verwandelt und direkt bei uns ist, im Brot und Wein.

Deshalb heißt es im Zentrum der Abendmahlfeier: „Deinen Tod oh Herr verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“

Wir glauben, dass er auch nach dem Mahl, im übrig gebliebenen Brot bei uns bleibt. Deshalb bewahren wir diese Gabe, als Leib Christi, im Tabernakel auf, im „Safe der Gegenwart“.

Jeder Christ soll sehen, Gottes Gegenwart vergeht nicht, sondern bleibt für immer bei uns. Das sogenannte „Ewige Licht“ zeigt es dem Kirchenbesucher an.

FUSSWASCHUNG: Jesus wusch seinen Jüngern die Füße. Er machte ihnen damit deutlich: „Ich bin der Herr, der den Menschen dient.“  Als Zeichen für die Jünger, damit auch sie in seinem Namen dienen. „Sich klein machen vor Anderen, seine Haltung annehmen.“

Nach dem Gottesdienst wurde der Leib Christi aus dem Tabernakel geholt, das Ewige Licht gelöscht. Alle Kerzen und jeglicher Schmuck kamen weg.

WACHET und BETET:  In Erinnerung an die schweren Stunden Jesu im Garten Getsemani werden wir im Anschluss an die Abendmahlfeier zu einer Anbetungsstunde eingeladen.

Und was kommt dann?   Verrat – Auslieferung – wegen 30 Silberlingen – Ans Kreuz mit ihm.

KARFREITAG: An Karfreitag beginnen wir morgens in der Kirche mit dem Kreuzweg. Im Abschreiten und Bedenken der einzelnen Stationen kann der Leidensweg Jesu mitgegangen werden.

Am Nachmittag erinnern sich die Christen an das Leiden und den Tod Jesu. Zu Beginn der Liturgie legen sich Priester und Messdiener im Altarraum auf den Boden. Unser Diakon verwies auf den leeren Tabernakel, die fehlenden Kerzen, das verschwundene Kreuz.

Alles aus und vorbei! Der, auf den die Menschen gesetzt haben ist tot!

Was bleibt?

Ruth Zieres

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