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Firmung 2025

Was unseren Firmlingen mit auf den Weg gegeben wurde 

Jedes Jahr ist der Weg der Firmvorbereitung ein spannender Weg. Er erstreckt sich über ein gutes halbes Jahr und beinhaltet ca. zehn methodisch ganz verschiedene Einheiten. Es ist der Versuch, Brücken zu bauen zwischen der Welt der Jugendlichen und dem, was uns unser christlicher Glaube an Orientierung und Halt anbietet.

Eben solche Brücken schlug auch Weihbischof Paul Reder in seiner Predigt am Montag, 30. Juni, beim feierlichen Gottesdienst zum Empfang des Sakramentes der Firmung. Einleitend fragte er, wer denn darauf vertraue, dass der Statiker der Kirche seine Arbeit gut gemacht habe, sodass das Dach nicht einstürzt. Die Frage löste bei den Zuhörern Heiterkeit aus, was zeigte, dass Vertrauen für uns etwas Normales und etwas Wichtiges ist.

Den Firmlingen gab er mit, dass es drei Wege gäbe, die garantiert ins Unglück führten. Wenn man um diese Wege wisse, könne man sie allerdings vermeiden:

1. Das Vertrauen in andere verlieren.

2. Das Vertrauen in sich selbst verlieren.

3. Das Vertrauen, das andere in mich setzen, verspielen.

Beim Unterwegssein in den Weiten von Social Media gelte es, genau darauf aufzupassen. Wer die Menschen, die uns da im Internet begegnen, zu ernst nehme, wer also die digitale Welt zu seinem Maßstab mache, werde Vertrauen verlieren. Denn wer garantiert, dass das echt ist, was mir da begegnet? Vielleicht wurde es nur mit künstlicher Intelligenz durch irgendeinen Algorithmus generiert.

Der Geist Gottes helfe, klug zu unterscheiden, ob jemand, der Ratschläge erteilt, wirklich Interesse an mir hat, oder ob es ihm nur darum gehe, meinen Klick zu bekommen.

Die Vertrauensfrage werde neben der Klimakrise zu unserer Zukunftsfrage schlechthin. Wem kann man noch vertrauen? Was ist Fake? Was ist echt? Was dient mir? Was schadet mir?

Der Satz „Sei besiegelt“, der zum Ritus der Firmfeier gehört, sei ein superwichtiger Satz. Das Siegel unterscheide das Original von der Fälschung. Gottes Geist schenke die Kraft, aus dem Leben etwas Originelles zu machen, etwas Wahrhaftiges, Gutes. Weihbischof Paul Reder sprach den Firmlingen zu: „Gott ist mit dir etwas Besonderes eingefallen für seine Welt.“

Jeder habe die Kraft, die Atmosphäre um sich herum zum Positiven zu verändern.

„Der Geist ruht auf dir“ - dieser Satz aus dem Evangelium sei eine Einladung, ein Mensch zu werden, der zu seinem Wort steht. Gottes Geist schenke die innere Stärke, nein zu dem zu sagen, was schadet.

 

Insgesamt 64 Firmlinge aus unserem Pastoralen Raum Obernburg wurden auf diese Weise bestärkt, beschenkt und ermutigt. Die Firmgottesdienste fanden in diesem Jahr in Mömlingen und in Niedernberg statt. Gefroren hat übrigens niemand. Draußen waren es 34 Grad …

 

Benjamin Riebel

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