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Mit Vortrag zum Nachhören –

Gut verständlich und fesselnd erzählte Pater Dr. Stefan Kiechle SJ am 22.1.19 ca 60 interessierten Besuchern einiges über die ignatianische Spiritualität.

Beginnend in der Geschichte zeigte er auf, dass sich mit zunehmender Ausbildung einer Bürgerschicht unter den Christen, also seit Kaiser Konstantin, ein Unterschied ergab zwischen dem „Vita Activa“, dem Leben in der Gesellschaft, und der „Vita Contemplativa“, dem religiösen Leben. Dies sehen wir auch heute an den Ritualen und der fremden Sprache, die manche Jugendlichen von den Kirchen fernhält. Seitdem habe es jedoch ständig Versuche gegeben, diese Trennung aufzuheben. Eine bedeutsame Frömmigkeitsbewegung sei hier die „Devotio moderna“ gewesen, die sowohl Ignatius von Loyola als auch Martin Luther beeinflusst habe. Sie habe sich an die gebildeten Bürger etwa durch Anregung der Lektüre von Bibelstellen und anderen frommen Texten gewandt. Es sei nämlich so, dass eigentlich sowohl Luther als auch Ignatius die Kirche reformieren wollten und dabei ähnliche Ansatzpunkte gehabt hätten.

Ignatius von Loyola, dessen Lebensgeschichte in wesentlichen Punkten ausführlich geschildert wurde, habe versucht, für die Menschen einen spirituellen Weg zu finden. Die Jesuiten hätten nicht in Klöstern gelebt, sondern seien in die Welt hinausgegangen. „Animus iuvare“ sei ihre Aufgabe gewesen, den Seelen zu helfen, also Seelsorger zu sein.

Wie solle der heutige Mensch Gottes Willen für sich finden?  Gott wolle, dass es jedem gut geht. Wie aber das Richtige finden? Ignatius schlägt vor, Gefühle zuzulassen und wahrzunehmen, nicht zu urteilen oder wegzurationalisieren. Dafür biete sich zum Beispiel ein Tagesrückblick am Abend an, der in ein persönliches Gebet übergehen könne: Dank für das Gute, aber auch Klage und Bitte für das nicht so Gelungene. So habe Ignatius seinen Studenten geraten: „ Bemüht euch, die Gegenwart Gottes in allen Dingen zu sehen!“

Nach dem Vortrag wurden noch einige Fragen gestellt und alle, einschließlich Pater Kiechle, blieben noch eine Weile im Gespräch beisammen.

Ein herzliches Dankeschön an das PGR-Mitglied Kilian Volmer für die Organisation des Abends, an Pater Kiechle, der eigens aus Frankfurt gekommen war, und alle Besucher!

Pater Kiechle hat uns dankenswerterweise erlaubt, den Vortrag aufzunehmen und hier zu veröffentlichen: (momentan wegen Webumzugs nicht vorhanden)

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