logo st benedikt

Wie es schon seit Jahren Tradition ist,  findet am Lichterglanz (= Weihnachtsmarkt) in Obernburg ein Jugendgottesdienst statt. Nur weil dieses Jahr Lichterglanz nicht stattfinden konnte, hieß das ja nicht, dass auch der Jugo ausfiel. Er fand statt und war ausgesprochen gut besucht.

Jugendseelsorger Bernd Winter zog mit 12 Ministranten in die Kirche ein. Es gab zwei große Themenbereiche: die heilige Barbara und der heilige Johannes. Zu Beginn erzählte Rosalie die Geschichte der heiligen Barbara, die wegen ihres christlichen Glaubens von ihrem eigenen Vater geköpft wurde. Während sie im Gefängnis saß, hatte sie einen Kirschzweig in einen Wasserkrug gestellt, der blühte, als sie von dem Todesurteil erfuhr. Daher der Brauch der "Barbarazweige".

Zur Predigt machte sich das Jugoteam Gedanken: was verbindet Johannes, von dem heute im Evangelium die Rede ist, mit Barbara? Ein Merkmal verbinde sie: sie glaubten so fest an Jesus Christus, dass sie für diese Überzeugung starben. Für manche sei das sicher unverständlich. Bernd Winter ergänzte: Dass es verschiedene Heilige gebe mit verschiedenen Leben, das sei gut, denn so könne sich jeder ein Vorbild aussuchen. "Aber wer glaubt so stark, dass er sein Leben hingibt? Das können wir nicht messen". Aber wir könnten uns fragen, wie es mit unserem eigenen Glauben aussehe. Johannes habe zur Umkehr aufgerufen, also zum Umdenken. Das genau sei Sinn der Adventszeit: Taten der Liebe vollbringen. Nicht für Jesus sterben, aber klein anfangen: mal wieder jemanden anrufen, jemanden helfen, etwas ohne Aufforderung erledigen. "Kleine Dinge, die uns helfen, Gott zu lieben". Umdenken - das hätten Johannes und Barbara uns vorgelebt, zu ihrer Zeit, an ihrem Ort.

Das Jugoteam und Ministranten verlasen auch das Kyrie und die Fürbitten. Schmitti & Friends gestalteten den Gottesdienst, wie immer, hervorragend.

Nach der Kommunion wurde noch eine Meditation verlesen:
Wann haben Sie das letzte Mal den Kopf für etwas hingehalten, das für Sie wichtig war?
Wann haben sie das letzte Mal Ihren Kopf auf Kosten anderer aus der Schlinge gezogen?
Wann haben Sie jemandem etwas an den Kopf geworfen, worauf Sie nicht stolz sind?
Wann waren Sie von Kopf bis Fuß glücklich?

Dies war der letzte Jugo, den Bernd Winter als Jugendseelsorger in Obernburg feierte. Das Jugoteam verabschiedete ihn daher ausführlich und mit großer Dankbarkeit. Dem schließen auch wir Eltern und Gottesdienstbesucher uns an! Mit großer Geduld hat er über viele Jahre mit Kindern und Jugendlichen über den Glauben reflektiert und argumentiert, hat Hinweise gegeben und viel Zeit geopfert. Das Ergebnis war einerseits immer ein schöner Gottesdienst, aber andererseits auch eine Entwicklung im Leben der Jugendlichen. Das Jugoteam überreichte ihm, wie üblich, eine Flasche Wein und zusätzlich einen Gutschein des Buchkabinetts, damit er noch mal nach Obernburg kommen muss.

Nach dem Gottesdienst wurden Postkartenkalender mit neuen und alten Bildern aus dem kirchlichen Obernburger Leben, die Heinz Janson zusammengestellt hatte, zugunsten der Minifahrt nach Köln verkauft. Ferner hatte das Jugoteam, dank der Unterstützung der Familien Keller und Brand, Kirschzweige für jeden Besucher und Schokocookies, die gegen Spende verteilt wurden. Es sind noch ein paar Kalender da; greifen Sie während der nächsten Gottesdienste zu!

­