logo st benedikt

Den Jugendgottesdienst feierte die Gemeinde als Wortgottesdienst, den ein Team der KJG gemeinsam mit Pastoralreferent Benjamin Riebel vorbereitet hatte. Riebel begrüßte die Gottesdienstbesucher und freute sich besonders, dass sich auch eine Gruppe von KJG-Mitgliedern bereitgefunden hatte, den Gottesdienst musikalisch mit modernen Liedern zu umrahmen.

Nach dem stimmungsvollen Weihnachtslied „O du fröhliche ...“ sagte der Pastoralreferent: „Aber, mal ehrlich: Das mit dieser fröhlichen Weihnachtszeit, die wir da besungen haben, das könnte einem doch im Hals stecken bleiben, wenn man bedenkt, was alles an Bösem und an Leid geschieht in unserer Welt, oder? Es geschieht einfach viel zu viel, was nicht geschehen dürfte, was sinnlos und schrecklich ist! Können wir da mit gutem Gewissen Weihnachten feiern? Nun ja, falls wir das Weihnachtsfest zum Anlass nehmen, um in eine Scheinwelt zu flüchten, um das Leid um uns herum auszublenden, würde ich sagen: Nein! Aber Weihnachten ist mehr, deutlich mehr als eine Flucht ins Stimmungsvolle, Harmonische. Es geht nicht um eine traute Idylle! Wir haben allen Grund, das Kommen unseres Gottes in unsere Welt zu feiern, auch wenn viele Menschen in der Welt keine „frohe Weihnacht“ feiern können, sondern in Verzweiflung und Leid stecken. Sie alle haben wir im Herzen mit dabei.“

Schon im Kyrie-Gebet zeigte sich, dass Gott anders kommt, als erwartet: arm, klein und hilflos, zu den Armen geschickt. Seine Macht ist allein die Liebe.

In der Lesung, aus dem Propheten Jesaia hörten wir, wie sehr sich die Menschen im Grunde danach sehnten, dass Gott kommt und für Recht und Ordnung sorgt. „Hättest Du doch den Himmel zerrissen und wärst herabgestiegen“. Diese Worte wirken wie ein Schrei aus der Tiefe. Aber Gott kommt ganz anders, als erwartet.

Warum Gott seinen Sohn zu uns auf die Erde schickt

Statt einer Predigt brachte das Vorbereitungsteam ein Gespräch der Engel mit Gott zu Gehör, warum er seinen Sohn auf die Erde schicken will:

Gott sagte: „Ich sende meinen Sohn zu den Menschen. Er soll einer von ihnen werden, mit ihnen leben, ihnen davon erzählen, wie gut ich bin, wie wertvoll mir alle Menschen sind, wie sehr ich alle liebe.“

Aber einige Engel hatten Bedenken: „Guter Gott, du weißt doch, wie die Menschen sind. Die Menschen kapieren das nicht, dass das ein Zeichen deiner Liebe sein soll. Viele werden deinem Sohn nicht mal richtig zuhören, weil sie mit anderen Sachen beschäftigt sind. Viele Menschen schauen nur auf sich selbst. Was Liebe ist – das verstehen immer weniger. Oft machen die Menschen nur noch alles kaputt, zum Beispiel auch ihre Umwelt.“

  1. Gott erwiderte: „Das weiß ich natürlich. Vieles ist nicht mehr heil bei den Menschen. Deshalb habe ich mir ausgedacht, dass mein Sohn Jesus heißen soll. Das bedeutet übersetzt: „Gott will heilen.“ Ich will nicht, dass alles kaputt geht. Ich will, dass es allen gut geht. Ich habe die Welt den Menschen anvertraut. Ich greife nicht ein in die Natur. Ich baue vielmehr darauf, dass die Menschen selbst alles so lenken, dass es allen zum Besten dient.“

Wieder seufzt ein Engel laut: „Guter Gott, das wird nicht klappen. Wie gesagt: Du kennst doch die Menschen. Und wie willst du denn deinen Sohn in die Welt bringen, sodass die Leute kapieren, dass es dein Sohn ist?“

Gott antwortete: „Ja, auch das weiß ich, dass sich nicht überall das Gute durchsetzen wird. Es wird auch viel Böses unter den Menschen weiterhin geben. Ich will ein Zeichen für das Gute setzen und den Menschen eine große Hoffnung ans Herz legen. Mein Sohn wird als kleines Kind auf die Welt kommen, so wie alle Menschen eben auch.“ „Als kleines Kind?“, rief ein Engel erstaunt aus, „Aber so ein Baby ist doch total auf Hilfe angewiesen, völlig wehrlos. Das kann doch noch gar nichts.“ „Ja, das muss erst größer werden, heranwachsen. Aber dabei lebt es schon mit den Menschen und wird mit ihnen vertraut.“ sagte Gott nickend. Dann fuhr er weiter:

„Und es soll ganz arm auf die Welt kommen, nicht in einem Königspalast, sondern in einem Stall. Damit alle sofort begreifen: Meine Macht ist die Liebe. Und ich, Gott, habe auch die Armen im Blick. Ich liebe alle Menschen, egal ob sie reich oder arm sind. Die ersten, die von der Geburt Jesu dann erfahren, werden die Hirten sein, die in der Nähe des Stalles sind, arme Hirten.“ Die Engel schauten einander staunend an. Gott sagte noch mehr Überraschendes: „Natürlich braucht mein Sohn auch eine Mutter und einen Pflegevater. Ich habe da schon eine junge Frau entdeckt, die ich bald fragen werde. Es ist Maria, eine tolle Frau. Sie ist mit einem gewissen Josef verlobt, ein toller Mann.“

Der Engel Gabriel kratzte sich am Kopf. „Was wird mit deinem Sohn werden, wenn er dann erwachsen ist und von dir und deiner Liebe erzählt. Er muss dann ja auch den Menschen sagen, was alles falsch läuft und sie etwas ändern müssen. Sie sind dann sauer und beleidigt und werden aggressiv. Wäre es nicht folgerichtig, die Menschen ihrem Schicksal zu überlassen? Denen ist sozusagen nicht zu helfen.“

Was Gott antwortete, ließ allen den Atem stocken: „All die Verstocktheit der Menschen sehe ich auch. Es wird noch viel schlimmer kommen: die Menschen werden meinen Sohn schließlich auf die grausamste Weise töten, die sich die Menschen je ausgedacht haben, nämlich am Kreuz. Ja, sie werden ihn ermorden. Aber: ich werde meinen Sohn trotzdem zu ihnen senden. Ich gebe die Menschen nicht auf. Ich lasse sie nicht alleine. Ich will ihnen ganz deutlich machen, dass ich sie liebe. Und diese meine Liebe ist größer als aller Hass und als alles Leid, dass sie einander antun. Meine Liebe ist größer als alle Schuld und sie ist sogar mächtiger als der Tod. Jesus wird die Macht des Todes zerbrechen. Er wird auferstehen. So habe ich es mir ausgedacht und so werde ich es machen.“
Soweit das Gespräch.

Die Weihnachtsgeschichte aus dem Evangelium nach Lukas schloss sich an und das Lied „Kleines Senfkorn Hoffnung“ passte als Antwort dazu sehr gut.

In den Fürbitten wurden aller Not leidender Menschen gedacht und besonders um Toleranz und Frieden gebetet. „Schön, dass es dich gibt. Der Friede sei mit dir“, war der Wunsch an den Banknachbarn beim Friedensgruß.

Nach dem gemeinsam gesprochenen Segensgebet dankte der Pastoralreferent allen Anwesenden für die Mitfeier, besonders auch dem Vorbereitungsteam und dem Projektchor. Nach dem gemeinsamen Lied „Feliz Navidad“ lud er Kinder und „Junggebliebene“ zum Einzelsegen ein.

F.Frank

 

­