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Wie jedes Jahr, stimmten die Musiker des MVM Mümlingtal mit weihnachtlichen Melodien auf den Christabend ein. Wegen des regnerischen Wetters diesmal in der St. Martinskirche.

Die Christmette wurde mitgestaltet durch ein Krippenspiel der Kommunionkinder 2024. Pfarrer Joachim Schwind begrüßte die Gläubigen und verwies darauf, dass Gott uns heute in besonderer Weise zeigt, dass er uns liebt. PastRef Benjamin Riebel sagte zu Beginn: „Es ist dunkel und regnerisch, deshalb konnten wir heute nicht draußen beginnen. Aber das passt gut zur Herbergssuche, denn auch damals war die Stimmung nicht so schön, so wie auch heute viele Menschen in Problemen stecken“. Diese wurden auch konkret im „Kyrie“ angesprochen. Das Evangelium wurde von den Kindern in Form des Krippenspiels toll vorgelesen.

Ein Licht erhellt die Finsternis

In seiner Ansprache wies Riebel darauf hin, dass viele schwere Themen wie Krieg, Umweltzerstörung oder Krankheit die Menschheit belasten. In diese Situation hinein kommt nun das Weihnachtsfest. Die eigentliche Botschaft des Festes sei aber keine traute Idylle, eigentlich feiern wir eine Macht, in der sich Gewaltiges ereignet: Ein Licht erhellt die Finsternis. Eine einzelne Kerze in der Kirche kann zur Orientierung reichen. Das Licht ist stärker als die Dunkelheit. Gott setzt allein auf die Macht der Liebe und diese Macht kann niemand zerstören. Lasst uns deshalb immer wieder für die Liebe eintreten, auch wenn dies nicht immer glatt geht. Gott hilft uns dabei. Deshalb dürfen wir in den Fürbitten alles in die Hände Gottes legen.

Nach dem Lied „Stille Nacht“ durften alle, die glaubten, nicht die ganze Christmette aushalten zu können, mit dem weihnachtlichen Segen die Kirche verlassen, die Eucharistiefeier ging weiter. Am Ende dankte PastRef Riebel den „vielen Händen“, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Gottesdienstes mitgeholfen hatten. Pfarrer Schwind dankte Riebel für seine Mitwirkung und erinnerte die Gottesdienstbesucher, dass „wir sind alle einander ans Herz gelegt sind“, bevor er nochmals den Segen erteilte.

Am Anfang war das Wort

Die Eucharistiefeier am 1. Feiertag zelebrierte Pfarrvikar Mihael Vlad. In seiner Predigt ging er auf das Tagesevangelium ein. Während die anderen Evangelisten die Geburt Jesu über Geschichten vermitteln, erzählt Johannes die Weihnachtsgeschichte abstrakt: „Am Anfang ist das Wort …“. Sein Gottesbild ist nicht wie bei den Philosophen der Antike ein Gott auf einem Thron sitzend, der von oben auf die Menschen herunterschaut. Nein. Gott wird Mensch. Er fühlt und leidet mit, er kommt und hilft.

Dass den Christen nachgesagt wird, sie hätten einen komischen Bezug zum leiblichen Körper, zur Materie, ist ein Relikt aus dem Mittelalter, wo die Materie minderwertig angesehen wurde und nur der Geist wichtig war. Die Botschaft des Johannes „das Wort wurde Fleisch“ ist nicht körperfeindlich. Auch beim Propheten Jesaia heißt es: „Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so freut sich Gott über dich“. Gott wird Mensch, damit wir uns mit ihm vereinen können. Wenn wir zur Kommunion gehen, werden wir eins mit Gott. Deshalb wurde Gott Mensch, damit wir alle Kinder Gottes werden und Heil und Frieden finden können.

F.Frank

 

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